Fauna

Wilde Tiere

Unter den wilden Säugetieren gibt es im Sinai u.a.

  • Hase (lepus)
  • Fuchs (vulpes u. fennecus)
  • Klippschliefer (procavia)
  • Gazelle (gazella) Sehr selten
  • Steinbock (nubischer Ibex) Selten
  • Hyäne (hyaena)
  • Wüstenmaus und -ratte in vielen verschiedenen Arten, darunter auch die Stachelmaus, (Acomys), ein possierliches Tierchen, das gar nicht so scheu ist.

Angeblich soll es noch bis in die 50er Jahre Leoparden gegeben haben. Sie waren allerdings bei den Beduinen nicht sonderlich beliebt, weil sie sich am Vieh und den Menschen vergriffen. So fing man sie in Fallen und tötete sie.

Früher jagten die Beduinen einige der Wildtiere, um sie zu essen. Heute jedoch sind der Besitz von Waffen und Munition, sowie die Jagd offiziell streng verboten.

Neben den Säugern gibt es im Sinai eine Vielzahl von Reptilien. Dazu gehören v.a. die verschiedenen Arten von

  • Eidechse (agama und uromastyx)
  • Skink (chalcides und eumeces)
  • Waran (varanus)
  • etwa 20 Schlangenarten, unter denen es aber nur einige wenige und selten vorkommende giftige Arten (z.B. Vipern) gibt
  • Skorpion. Allerdings ist er draußen im freien Land nur sehr selten anzutreffen.

Man trifft mitten in der Wüste oft auch auf Vögel und Hühner. Häufig sind:

  • Star (onychognatus)
  • Fink (carpodacus)
  • Lerche (alaemon)
  • Steinschmätzer (oenanthe)
  • und natürlich Sperlinge
  • Felsentaube (columba livia)
  • Rabe (corvus)
  • Steinhuhn (alectoris)
  • Bussard

Etwas seltener sind Adler, Falken und viele Arten von Geiern.

Am Meer gibt es Seeadler, Reiher u.v.a.

Der Sinai liegt auch auf der Bahn vieler Zugvögel, die dort landen, um zu pausieren. Zu ihnen gehören Pelikane, Schwalben, Stelzen, Störche, und Wachteln. Manch einer schafft es nicht und so kann es dem Reisenden durchaus passieren, dass er mitten in der Wüste auf einen toten oder geschwächten Storch trifft. Manche Gegenden, in denen Zugvögel pausieren sind dafür denkbar ungeeignet, z.B. Kläranlagen. Regelmäßig verenden dort hunderte von Tieren.

Nutztiere

Kamel

Lesen Sie hierzu einen Aufsatz von Katrin Biallas

Vorbemerkung: Es gibt in Deutschland einige Kamelfarmen, wo man die Tiere aus der Nähe betrachten und auf ihnen reiten kann.

Kamele sind gewiss die typischsten Wüstenbewohner. Alle Kamele, auch wenn man sie frei umherlaufen sieht, sind im Besitz von Beduinen. Es gibt keine wilden Kamele. Viele Kamele, insbesondere die weiblichen weiden selbständig im freien Land und gehen sozusagen ihre eigenen Wege (was natürlich auf den Teerstraßen zu üblen Kollisionen führen kann). Die Stuten ziehen oft in Gruppen umher und gebären ihre Jungen alleine draußen in der Wüste. Sie wissen, wo sie Wasser finden können. Im Sommer – so sagen es die Beduinen – kommen Kamele bis zu vier Tage ohne Wasser aus, im Winter, wenn es saftige Kräuter gibt, sogar weit über zehn Tage. So wie Pferde bei uns haben im Sinai auch Kamele einen Stammbaum und jedes Kamel bekommt einen Namen.

Wenn nun ein Mann sein Kamel wieder bei sich haben möchte, so geht er es ganz einfach suchen. Zu diesem Zweck wird er sich in erster Linie bei den Leuten durchfragen: „Habt ihr mein Kamel gesehen?“ Was in unseren Augen fast absurd erscheint, ist dort durchaus sinnvoll, denn die Menschen eines Stammes kennen nicht nur einander, sondern man kennt auch die Kamele der anderen Leute. Hinzu kommt das Brandzeichen, das die Kamele je nach Stamm und Großfamilie tragen. Sowohl die Form des Zeichens als auch die Körperstelle, an der es eingebrannt wurde, geben Aufschluss über seine Zugehörigkeit. So fragt man sich also durch, bis man dort hinkommt, wo das Kamel zuletzt gesichtet wurde. Dann geht’s ans Spurenlesen und die Beduinen behaupten, dass sie ihre Kamele an den Fußspuren von anderen unterscheiden können.

Seit Jahrhunderten führen Beduinen Fremde, die ihr Land durchqueren wollen, auf Kamelen durch die Wüste. Im modernen Massentourismus sind Kameltouren wieder sehr beliebt geworden.

Esel

Viele Leute haben Esel als Nutztiere und verwenden sie vor allem zum Lasten tragen. In St. Katherine sind sie unerlässlich, um die kleinen Cafes am Mosesberg mit Nachschub zu versorgen. Zu den Gärten der Dschabaliya führen keine Straßen. Sie sind außer zu Fuß nur mit dem Esel oder Kamel zu erreichen. Im Hochgebirge gibt es allerdings auch eine große Population wildlebender Esel, die als schädlich betrachtet wird, fressen sie doch ohne jede Hemmung viele der seltenen, teilweise vom Aussterben bedrohten Kräuter.

Ziegen und Schafe

Fast jede Beduinenfamilie hält sich Schafe und Ziegen. Bis vor kurzem waren alle Beduinenmädchen Hirtinnen. Tag für Tag trieben sie das Vieh in die umliegenden Gegenden mit Kräuterbewuchs. Heute sind die Herden wesentlich kleiner als früher. Die Schafe und Ziegen fressen verschiedene Kräuter sowie Blüten, Früchte und Samen von Büschen (z.B. Ginsterfrüchte) und Bäumen (z.B. Akazien). Beim Haus werden sie aber noch zusätzlich gefüttert, unter anderem auch mit den Resten der Mittags- und Abendmahlzeiten und mit organischen Abfällen aus den Hotels.

In den Städten laufen die Tiere tagsüber frei umher, teilweise führen die jungen Mädchen sie auf die Müllplätze, man nennt das „Im Müll weiden“. Die dort gefundene Nahrung ist nicht gerade artgemäß oder hochwertig und immer wieder verenden Tiere an dem Verdorbenen, das sie dort finden und fressen.

Die Milch der Ziegen und Schafe wird zu Kochbutter, Sauermilch und Käse weiter verarbeitet.

Zu jeder festlichen Angelegenheit schächten die Beduinen Ziegen oder Schafe.

Meeresbiologie

Die Wunder unter Wasser

Erst in den 1950er Jahren begann man, das Ausmaß der Unterwasserpracht des Roten Meeres zu erahnen. Kaiserfische, Anemonenfische, Barsche, Riesenfalterfische, aber auch Rochen, Meeresschildkröten, Makrelen, Muränen, Haie und Delphine schwimmen, gleiten, leuchten in unzähligen Arten, Formen, Größen und Farben durch das glasklare Wasser des Roten Meeres. Stein- und Weichkorallen bilden die atemberaubenden Kulissen, vor, in und über denen sich eine Unzahl von Wesen tummelt.

In allen Hotels und Souvenir- und Buchläden findet der Reisende Informationen zur Unterwasserwelt. Eine Vielzahl von Tauchschulen bietet ihre Dienste an. Meistens gibt es auch die Möglichkeit zu Schnupperkursen und einzelnen Tauchgängen. LINK

Zerstörung

Aber: Was sehr begehrt ist, wird auch gern zerstört. Schnorchler und Taucher, sind – wenn auch oft unbeabsichtigt – mit beteiligt an der Zerstörung der ausgesprochen empfindlichen Riffe. Viele Taucher und Schnorchler verhalten sich wie kleine Kinder, die alles angrabschen und haben wollen und zerstören oft mit einem Griff oder Tritt, was in Jahrtausenden herangewachsen ist. Abfälle aus Schiffen, aber auch von den vielen Hotels an der Küste tun ihren Teil, um das Gleichgewicht zu zerstören, das zur Entstehung und zum Erhalt von Riffen notwendig ist. Dazu gehört unter anderem das Einleiten nährstoffreicher Abfälle ins Meer. Dadurch wird das Wasser trüb und lässt nicht mehr genügend Sonne ein.

Zum Glück steht heute ein großer Teil der Ostküste unter Naturschutz.
Engagierte Taucher setzen sich für den Schutz der Riffe ein und reinigen sie immer wieder.